Uddevalla ist Bohusläns größte Stadt. Ein kleiner Rundgang zur Orientierung , alles vor Ort was man braucht (inclusive eines exquisit sortierten Kunstbedarfsladen) übersichtlich wie gewohnt in einer langen Fußgängerzone. Ein kleiner Fluss, sehr gepflegte Grünanlagen und zahlreiche Restaurants, die auch sehr gut besucht sind. Insgesamt ein lebendiges, nettes Städtchen.
Gut geschlafen und fit für den Museumsbesuch des Bohusläns Museum gleich gegenüber unseres Anlegers. Was für eine Überraschung! Von außen so unscheinbar, empfing uns innen eine hohe, offene Holzkonzstruktion von wo aus große Treppen in mehrere Richtungen und Zwischenstockwerke führte. Und was für eine Atmosphäre ! Kinder wuselten überall, Räume mit allen möglichen Kreativangeboten- gut besucht- kein ‚psst‘ und kein ‚nicht anfassen‘ .Räume, in denen Familien mit Kindern Versperpause machten. Und überhaupt nicht lärmig laut! Im ersten Stock die Geschichte der historischen Provinz Bohusläns vom Schiffsbau geprägt, über Handwerk, Fischfang, Kulturgeschichte. Alles wunderbar anschaulich, kurzweilg kuratiert, man schlendert einfach so durch schaut hier, schaut dort, auch für Kinder viel zu rätseln und zum Ausprobieren. Eine Sammlung zeitgenössischer Kunst im Zwischengeschoss zeigt Werke von etablierten Künstlern bis hin zu Neulingen. Sehr, sehr fazinierend! Die Schweden können Museum! Und das Ganze gratis! Mal wieder Begeisterung!
Ein weiterer Regentag war angesagt. Aber tatsächlich riss es gegen Mittag auf. Gelegenheit für körperliche Betätigung! Die 2006 zur schönsten Promenade Schwedens gekürte Strecke nach Gustavsberg stand auf dem Programm. Zuerst ging es durchs nicht sehr ansehnliche Hafenindustriegbiet. Dann ein ungeplanter, bzw. unerwarteteter, wilder Anstieg und Abstieg (jawohl fahren war UNmöglich!) über einen Berg (aber wirklich!) durch ein verwunschenes Naturschutzgebiet runter zur, jetzt dann beginnenden, Strandpromenade. Tatsächlich beindruckend! Ein an die Felsen gehängter, breiter Steg, der entlang, bzw.über das Ufer führt, eine filigrane Brückenkonstruktion. Badestellen, Sonnenplätzchen überall und erstaunlich für uns Deutsche: kein Verbot von Fahrrädern. Man verträgt sich! Die Promenade führt bis Lindenäs, wir allerdings wollten nur den ältesten Kurort Schwedens (1747) Gustavsburg anschauen. Vorbild war wohl das deutsche Kurbad Bad Doberan. Einige herrschaftliche Häuser aus dem 18. und 19.Jahrhundert stehen noch in ihrer alten Pracht und Herrlichkeit inmitten einer weitläufigen, sehr gepflegten Parkanlage mit kolossalen Bäumen. Man wusste stilvoll zu kuren.
Immer wieder gerne machen wir Ausflüge per Öffi über Land. Udevalla als Knotenpunkt in alle Richtungen ist perfekt dafür geeignet. Unser Ziel der Küstenort Smögen, dessen bunte Holzhäuschen auf dem Steg entlang des Hafens in jedem Reiseführer pitoresk abgebildet sind. Per Schiff wollten wir den Ort wegen Tourihotspotüberfüllung meiden, anschauen wollten wir ihn trotzdem. Vorweg: die Fahrt über Land, entlang einiger Fjorde, durch kleine Orte mit roten Häuschen, überall die wie hingeworfenen Granitfelsen … ein Genuss! Der Ort … so katastrophal wie wir es uns vorgestellt hatten. Horden wälzten sich über den Steg, Verkaufsbude an Verkaufsbude, Gewusel ohne Ende. Der Hafen vollgepackt mit hochmotorisierten vorwiegend norwegischen Schiffen,dazwischen gequetscht schmalere Segler….nicht für geschenkt! Die drei bekannten bunten Häuschen ‚mussten‘ wir fotografieren, aber dann schlichen wir in zweiter Reihe – oh Wunder kaum ein Mensch – zurück zum nächsten Bus. Herrlich die Fahrt zurück in unser beschauliches Uddevalla.

Ansichten von Uddevalla

Vom Museum aus

Sogar Troll war vom Museum aus gut zu sehen

Kunst

Schiffbau

Geheizte Steinbänke

Der steilste Berg, den wir je hochgeschoben haben

Und noch steiler: die Treppe auf den Gipfel

Aber die Sicht von oben war gut

Dann – endlich – die angekündigte „Promenade“ an die Felsen geklebt

Nach Gustavsburg

Ausflug mit dem Bus, der von Trollhätten(!) kommt..

..und nach Smögen fährt


das unverzichtbare Bild der bunten Häuser

die Felsen erstiegen

Weiter Blick

und ganz allein…

…in hübschen Gassen

Auf der Rückfahrt