Für drei Tage haben wir uns einen ,Oslo Pass‘ gekauft, freier Eintritt in alle Museen der Stadt und kostenlose Benutzung sämtlicher öffentlicher Verkehrsmittel. Sehr lohnenswert und unser Programm stand.
Warum in die Ferne schweifen…. vier Museen vor der ‚Haustür‘ auf ‚unserer‘ Halbinsel, wir haben es nicht weit. Den Anfang machten wir im Frammuseum, das sich der Geschichte der norwegischen Polarreisen Anfang des 20.Jahrhunderts von Fridtof Nansen, Otto Svendrup und Roald Amundsen widmet. Faszinierend das Originalboot Fram. Unglaublich was diese Forschungsreisenden damals auf sich genommen haben.
Auch im Kontikimuseum kann man angesichts des Originalflosses Kontiki, mit dem Thor Heyerdal 1947 von Peru auf die Osterinsel (Polynesien) gesegelt ist, nur staunen. Er wollte damit beweisen, dass es schon zu Zeiten der Inkas technisch möglich war, Polynesien zu besiedeln. Beweis erbracht!
Im Freiluftmuseum ‚Norsk Folkemuseum’ bekommt man einen Einblick in die norwegische Kulturgeschichte. Im weitläufigen Park kann man gemütlich zwischen historischen Bauernhöfen aus der Region herumspazieren. Beeindruckend die hölzerne Stabkirche aus dem 13. Jahrhundert.
Das war erstmal genug für den ersten Tag. Morgen wirds ‚moderner ‘.
Mit dem Besuch des Nationalmuseums machten wir den Anfang. In zwei weitläufigen Stockwerken wird man chronologisch durch die Kultur-, Kunst- und Designgeschichte Norwegens geführt. Im dritten Stock werden internationale Künstler ausgestellt. Zur Zeitsind es Mark Rotko (goße Freude!) und Anna-Eva Bergman. Saal für Saal mäanderten wir durchs Museum. Sehr umfangreich und interessant! Besonders in der Abteilung Design gabs bei uns immer wieder ein ‚ach guck mal da‘ oder ‚kennste das noch‘? Die Ausstellung von Mark Rotko ein highlight. Chronologisch kuratiert hatte ich ihn noch nie gesehen. Begeisterung! Auch Anna-Eva Bergmann mit ihren klaren, abstrakten Formen und den Geschichten dahinter faszinierte uns.
Ein kurzer Besuch des Center für den Friedensnobelpreis quasi nebenan. Eine sehr detaillierte Ausstellung über die Entwicklung des Preises mit einer Sonderausstellung von John Lennons Witwe Yoko Ono. So kann man einen verregneten Sonntag prima verbringen!
Am dritten Tag schipperten wir mit dem Schiffchen rüber in die Stadt ins Astrup Fearnleymuseum. Im beeindruckenden Gebäude, das inzwischen schon ein Wahrzeichen der Stadt ist, versammelt sich internationale zeitgenössische Kunst. Sehr experimentell und so manches Mal hätten wir beim Betrachten eines Kunstwerkes gerne ein paar erklärende Worte des Künstlers gehört, oder zumindest einen erhellenden Werktitel gelesen. Aber nein, zu oft hieß es ‚untitled‘ und warf uns auf unsere eigenen Assoziationen zurück (ja okay das ist der Sinn von Kunst, aber ein bisschen Zusammenhang….). Das Museum ist nicht sehr groß, da war noch Zeit und Lust für ein weiteres Highlight.
Schon von weitem sieht man das spektakuläre Gebäude, das die Sammlung des wohl bekanntesten norwegischen Künslers Edvard Munch beherbergt, kurz das ‚Munch‘. Ursprünglich galt hier unser Interesse eher dem Gebäude. Aber Stockwerk für Stockwerk tauchten wir in die, auch hier wieder chronologisch angeordneten, Kunstwerke tiefer ein. Man kann nur alle Superlative bemühen, um dieses Gebäude und auch die Kuratierung der Werke zu beschreiben.
Zum Abschluss unserer drei Museumstage gönnten wir uns ein köstliches Abendessen im japanischen Ramenrestaurant. Der Tag wird noch lange nachhallen.
Viele Eindrücke in den drei Tagen, viel Kunst. Morgen stehen erstmal wieder Natur und Radeln an.

Kontiki-Museum

Stabkirche im Folketsmuseum

Nationalmuseum


Astrup-Fearnleymuseum


Munchmuseum


Blick vom Munch-Museum auf das neue Viertel mit dem Barcode Virtel im Hintergrund