Tempi mutantur ….
…und wir uns in ihnen … so ein uraltes Sprichwort.
Lange war es still hier auf der Seite, denn es galt Entscheidungen zu treffen.
Schon in den ersten Tagen in HH sinnierten wir, wie es für uns perspektivisch mit dem Schippern weitergehen sollte . In den letzten zwei Jahren wurde immer klarer, dass wir uns hier oben im Norden im Sommer sehr, sehr wohl fühlen und es festigte sich nach fünf Jahren Binnenschifferei der Wunsch, auch Touren auf der Ostsee zu machen und generell hier oben auf länger Fuß zu fassen. Dieses Vorhaben mit der Argo , einem ausgewiesenem Flussschiff, zu planen war keine wirkliche Option. Ein paar Gespräche mit erfahrenen Seeschiffern in unserem bisherigen Heimathafen in HH Moorfleet später, stand für uns fest, dass wir uns nach einem ‚Trawler‘ umschauen wollten. Kompakt, solide, hochseetauglich, ein urprünglich für die Hochseefischerei benutzter Bootstyp, der seit den 1960-iger Jahren auch für den für Freizeitgebrauch gebaut wurde. Unsere Begeisterung für diesen Schiffstyp wuchs mit jeder Begegnung. Immer wenn wir einen Trawler sahen, glichen wir Vor-und Nachteile, Design und Funktion mit unseren Vorstellungen ab. Andreas recherchierte in den einschlägigen Foren und siehe da, in Bremen wurde ein ‚Grand Banks 42‘, der amerikanische Urahn aller Trawler Yachten, zum Verkauf angeboten. Flux stand ein Besichtigungstermin und genauso flux stand aber fest: zu groß, zu holzig, zu ‚verbaut‘ ….nix für uns. Andreas recherchierte weiter, das Angebot war sehr überschaubar. Aber das Glück war uns hold : ein Angebot in Kappeln/Schlei. Erneut ein Besichtigungstermin,  und was soll ich sagen ….das wars. Liebe auf den ersten Blick ! Größe, Technik, Design, Innen, Außen ….alles stimmte. Auf der Rückfahrt wägten wir ab, diskutierten Vor-und Nachteile (insbesondere den hohen Preis, der in diesem Fall LEIDER der ‚überdurchnittlichen Wertbeständigkeit‘ dieser Boote geschuldet ist) sahen uns schon in der Dänischen Südsee, an der Küste Schwedens und,und, und. …. Andreas entschied sich : „das Leben ist zu kurz für irgendwann“ und schlug ein.
Nach zwei Wochen voller Planungen, Organisation und Aktivitäten sind wir in unserem neuen Heimathafen Kappeln/Schlei auf der ‚Troll‘ eingezogen. Auf die technischen Details geht Andreas bei den Bildern detaillierter ein.
Großes Glück hatten wir beim Verkauf der ‚Argo‘. Nach einem schleppenden Beginn – die Interessenten hatten vielfach Ausschlusskriterien wie ‚Dusche im Bad‘, ‚ Heizung‚ oder auch ‚Bodenseeliegplatz incl‘…..alles Dinge, die wir nie vermisst hatten- schlug der erste ernsthafte Interessent bei der Besichtigung ein. Er war genauso begeistert wie wir damals, als Andreas das Boot vor 10 Jahren kaufte (und jetzt nach der Renovierung vor 6 Jahren war es ja noch viiel, viiel schöner!) Mit einem weinenden und einem lachenden Auge verabschiedeten wir uns von der Argo. Tempi mutantur ….und freuen uns auf ein neues Kapitel, mit neuen Perspektiven und Erfahrungen in den nächsten Jahren.

Troll in der Morgensonne von der Seite

Und von der anderen Seite

Heckansicht

Obere Plattform

Steuerstand auf der Fly(bridge)

Steuerstand innen

Küche

Sitzecke gegenüber der Küche

Heckkajüte

Bad

Vorschiff (Fernsehzimmer)

Und die 2 MTU-Motoren mit je 130PS, in der Mitte der Generator (ein 3 Zyl Yanmar, das haben andere Schiffe als Antrieb)

Viel Platz zum Frühstücken auf dem Oberdeck und eine tolle Aussicht über alle Schiffe hinweg.