Heute habe ich (Andreas) mein grosses Abenteuer: die zweite Coronaimpfung in der Fremde! Anrufe bei Ärzten enden immer sofort mit: wir impfen nur unsere Patienten. Also 116117 angerufen und frage nach den offenen Terminen im Impfzentrum Flensburg (im Internet steht nur, dass es die mal gab, nichts aktuelles). Die Frau sagt sofort, dass sie nur Einheimische impfen, nachdem ich mich anfange aufzuregen sagt sie, ich solle es doch einfach versuchen. Ich übe vorher alles durch: Jens Spahn hat im Fernsehen gesagt, es ist die patriotische Pflicht eines jeden Deutschen, sich impfen zu lassen und hier bin ich! Ausserdem verbessere ich die Statistik der vollständig geimpften und sie brauchen abends eine Dosis weniger wegwerfen. Wenn das alles nichts nützt: ich bin Deutscher und hier ist doch wohl auch Deutschland oder muss ich jetzt Asyl beantragen?
So war ich wohlvorbereitet mit meinem Impfpass am Morgen bei herrlichem Wetter auf dem Radweg immer am Ufer der Förde unterwegs, nur der der letzte Kilometer von 4 ging steil hoch auf den Berg. Zum Impfzentrum kommt man offensichtlich nur mit dem Auto 😳 und gut zu Fuss muss man auch sein, es sind nach dem Pförtner noch 300m. Fahrradständer auch Fehlanzeige. Pförtner lässt sich meinen Ausweis zeigen und sagt, jetzt wäre gerade Schichtwechsel (es war 12:20) und es ginge erst um 13 Uhr weiter. Ich sage, im Internet steht durchgehend 9-17 Uhr, sagt er, gehen sie halt rein und versuchen sie es. Ich komme rein, finde die Anmeldung, netter Obergefreiter kümmert sich sofort um mich, sagt nur, er hätte heute schon mehrere Doktoren gehabt, keinen Ton über meine Adresse. Werde von einer jungen Frau einen Stock höher empfangen, fülle die Erklärungen aus, sie bringt noch zweiten Zettel, den der unten vergessen hat, und schon fertig, aufstehen ins Impfzimmer gebracht, Frau Dr. kommt, ich sage dass ich keine weiteren Fragen habe, die Schwester setzt die Impfung während die Frau Dr. alles unterschreibt, dann ins nächste (leere!) Zimmer, um die viertelstunde abzuwarten, kaum ist die um bringt eine mein Zertifikat und verabschiedet mich ins Wochenende. Irre, keiner hat sich daran gestört, dass ich nicht aus Schleswig-Holstein bin und wegen der Mittagspause ohne Termine war ich quasi der einzige Patient, toll.
Zufrieden radl ich bei immer noch bestem Wetter an der Förde zum Schiff und treffe mich noch mit Anne in der Stadt auf einen weiteren Burger für mich und Lachsrösti mit Salat für Anne. Zum Nachtisch Salzkarameleis und Dänisches Brot kaufen und vor dem Regen wieder am Schiff und noch ein Käffchen auf der Fly. Gemütlicher Regenabend im Schiff.

Frühstückspanorama

Sonwik Yachthafen mit Häusern mit eigenem Liegplatz

Abendblick aus dem Schiff