Samsø, die Insel mitten im Kattegat zwischen Jütland und Seeland, erstreckt sich 28 Kilometer von Nord nach Süd, ist aber an seiner breitesten Stelle nur knapp 7 Kilometer breit. 4.200 “Samsinger”, wie die Insulaner genannt werden, verteilen sich auf insgesamt 114 Quadratkilometer. Die Insel punktet mit den meisten Sonnenstunden Dänemarks. Aufgrund der guten klimatische Bedingungen wachsen und geheihen hier Obst und Gemüse hervorragend. Samsø wird auch gerne die Speisekammer Dänemarks genannt.
Und tatsächlich! Während wir ansonsten in Dänemark oft bei unseren Radeltouren über Land durch endlose Getreidefelder gefahren waren, staunten wir hier über die Vielfalt und Abwechselung auf den Feldern. Zwiebeln, Kartoffeln, Bohnen, rote Beete …… alles was das Gemüseherz begehrt. An kleinen Ständen oder in Hofläden bietet sich überall an für den Eigenbedarf einzukaufen.Kleingeld sollte man dabei haben.
Samsø ist das absolute Paradies für Radfahrer. Also los.
Unsere erste Tour ging in den Norden der Insel. Wir steuerten das nur 5 Kilometer von unserem Hafen in Marup entfernte Nordby an. Reetgedeckte Häuser aus vergangenen Jahrhunderten, liebevoll instand gehalten, bunte Blumen, ein pittoresker Dorfteich mit Wiese und Bänken für Picknick….Idylle pur. Weiter gings zur Nordspitze. Die Landschaft sanfthügelig, überall kleine Pfade auf denen man zum Ufer wandern kann, und ein grandioser Blick übers Kattegat. Durchatmen und genießen!
Am nächsten Tag stand eine Tour in den Süden an und wir staunten immer wieder. Hügellandschaft, kilometerlange Badestrände, blühende Heidegebiete, Kiefern-und Birkenwälder, Fjorde und Felder wechselten sich ab. Kleindänemark wird die Insel auch genannt, weil sie alle Landschaftsformen des Landes en miniatur vereint. Erstes Ziel war Ballen im Süden. Hier liegt der größte der 3 Häfen von Samsø. Für uns zuviel Touriatmosphäre, also gleich weiter mit Ziel Tranebjerg, der Inselhauptstadt in der Mitte Samsøs. Wenig Autoverkehr wunderbare Radelbedingungen! Neben dem Rathaus ein gemütliches Café, ein paar kleine Läden …das ist die Hauptstadt. Das Eis war lecker, der Kaffee gut. Weiter gings Richtung Norden mit Abstecher zum 3. Inselhafen Langør an der Ostseite. Entlang des Staunsfjords mit seiner weiten Flachwasserzone, rechts und links sumpfiges Gelände, und immer wieder der Blick aufs Wasser……so schön! Im Hafen fühlte man sich wie am Ende der Welt. Ruhe, ein paar Möwen, das Wasser, der weite Himmel…. Nach 48km kamen wir müde aber sehr, sehr beseelt wieder am Schiff an.
Unser Fazit: Samsø hat sich mit weitem Abstand in unserem Inselranking auf Platz 1 platziert. Allerdings war unser großes Glück, dass die Hauptsaison merklich dem Ende entgegen ging. Der Hafen war leer, sogar im großen Hafen in Ballen gab es Plätze, was man in der Saison nicht erwarten kann. Radler haben wir kaum getroffen. Die Anzahl der Leihräder, die im örtlichen Verleih standen ließen Entsetzliches befürchten in der Saison.
Unser eigentlich verdienter ruhiger Abend wurde leider alles andere als ruhig. Andreas verletzte sich sehr unglücklich am Fuß. Same procedure as last time: Bereitschaft anrufen, Termin um 22 Uhr in der Klinik bekommen ( Ha! Die Hauptstadt hat ein Krankenhaus!) Taxi bestellen …. 4 Stiche und eine Taxifahrt später konnten wir dann kurz vor Mitternacht endlich den Sundowner nachholen.
Samsø wir kommen wieder!

Nordby Dorfteich

Häuserauswahl

Der Glockenturm in der Mitte (Kirchturmglocken hat man nicht gehört, zu weit weg)

Der alte Kaufmannsladen

Auf dem Weg nach Norden

Herrlicher Blick an der Nordspitze

Überall Verkaufsstände fürs Gemüse der Insel

Track der Nordtour

Leerer Hafen

Wenn die dann in der Hochsaison unterwegs sind…

Hier kann man mit „allen“ telefonieren

Blick übers Land

In der Hauptstadt

Hübsch dekorierter Laden

Im Flachwasser/Sumpfgebiet

Nur wenig Land schaut noch raus

Auf der Rückfahrt plötzlich in der Heide

Track der 48km Südtour

Am Abend zum Nähen des mitleren Zehs (Fleischwunde) in der Ambulanz